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Wiental

Das Bearbeitungsgebiet 2018 umfasst den Abschnitt der Wienfluss-Talsohle vom Westrand der Stadt bis zum Westbahnhof.

Das Gebiet ist ca. 56 km² groß (lila Rahmen in der 1. Abbildung, interaktiv in der 2. Abbildung). Der Untergrund ist durch ca. 7200 Bohrungen aufgeschlossen. Die geologisch wichtigsten Bohrkampagnen wurden im Rahmen der Vorerkundung für den Lainzer Tunnel (braun) sowie für U3, U4 und U6 durchgeführt.

Aufgrund der Bohrprofil-Auswertung erstellte das Technische Büro für Geologie der WGM ein hydrogeologisches Schichtmodell des Untergrundes für das Teilgebiet 2018.

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Darstellung:5-fach überhöht
Linien:Stadtgrenze Wien (rot),
Verlauf hydrogeologischer Längenschnitte (violett gepunktet),
Rekonstruktion des Verlaufs der römischen Wasserleitung (blau strichliert;
Quelle: Museen der Stadt Wien - Stadtarchäologie, Martin Mosser, 2018)
Farbflächen:Geologische Karte nach Brix, 1972.

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Der geologische Untergrund besteht aus Gesteinen, die aus einer Zeit stammen als Wien noch Meer war, als sich das Meer zu einem See verwandelte, der dann austrocknete und schlussendlich von den Sedimenten der Donau und des Wienflusses überdeckt wurde.
Von Westen nach Osten handelt es sich um folgende Gesteine/Zonen (vgl. Übersicht Hydrogeologie von Wien):

  • Den Meeresrand bildete der Wienerwald. Er besteht aus Flysch (orange Fläche in den Abbildungen), also alpinen Festgesteinen.
  • Die Küste des Wiener Becken-Meeres erstreckte sich von Nordost nach Südwest - von Grinzing nach Liesing, über Atzgersdorf am Südrand des Bearbeitungsgebiets 2018. Hier stehen badenische (blau) und vor allem sarmatische Sedimente (grün) des ehemaligen Küstenstreifens an. Es handelt sich u.a. um Baurohstoffe wie Sande/Kiese und Kalksandsteine, Konglomerate und Brekzien. Sie stehen lokal oberflächlich zutage und konnten somit leicht abgebaut werden. Die Bausteingruben sind heute verfüllt.
  • Nachdem das Meer zu einem See wurde, kamen im Pannon (braun) feinkörnige Sedimente zur Ablagerung, die sich als Ziegelrohstoffe eignen. Die Ziegeltongruben sind heute verfüllt.
  • Im Quartär schneiden sich Donau (gelbe Linien in der 1. Abbildung) und Wienfluss in das vorhandene Relief ein und lagern ihre Geschiebefracht ab.

Im Fokus der hydrogeologischen Bearbeitung 2018 stehen vor allem diese Fragen:

  • Wie sieht die räumliche Geometrie der Grundwasserkörper aus? Welche Grundwasserarten gibt es? Wie sind die großräumigen Grundwasserströmungsverhältnisse?
  • Was ist das Einzugsgebiet des ORF-Tiefbrunnens am Küniglberg?
  • Wie weit westlich ist Donauterrassenschotter verbreitet?
  • Wo gibt es Kontaktzonen zwischen oberen und und tieferen Grundwasserleitern?
  • Woraus bestehen die Bausteine der römischen Wasserleitung?
  • Kann die Wiener-Beckenrand-Störung durch die Bohrprofil-Auswertung erkannt werden?